Montag, 23. April 2018

Ist Ihr Garten, Ihr Blumenfenster auch giftig für Ihren Hund?

  • Vor kurzem habe ich in meinem Blog über Giftköder geschrieben, aber wissen Sie, dass in der Natur jede Menge Giftpflanzen auf Ihren Hund warten?
    Die meisten von Ihnen werden jetzt sagen: Wir sind doch nicht im Urwald!
    Natürlich nicht aber in jedem Garten, Wald oder auf vielen unbebauten Grundstücken, ja sogar in der Wohnung, lauern giftige und gefährliche Pflanzen.
    Uns ist nicht bewusst, dass das kleine Alpenveilchen für unsere Tiere giftig ist, können wir es doch überall kaufen, viele Menschen erfreuen sich daran, aber giftig!?
    Mein Rat wenn Sie Welpen haben: Entfernen Sie alle Zimmerpflanzen, von denen Sie nicht wissen, ob sie giftig sind, denn Welpen sind neugierig und da kann es schnell zu
    Vergiftungserscheinungen kommen. Fragen Sie im Gartencenter nach, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Pflanzen giftig sind.
    Da wir ja unseren Hund täglich ausführen, im Glücksfall sogar einen großen Garten für Ihren Liebling haben, sollten Sie auch hier auf giftige Pflanzen achten.
    Einzelne Giftpflanzen unterscheiden sich sehr stark in der Art und Wirkung ihrer Gifte,
    manche Pflanzen können sogar nur in Teilen, z.B. den Wurzeln oder Blättern giftig sein.
    Andere Giftpflanzen sind nur zeitweise giftig, wenn sie z.B. giftige Beeren tragen.
    Eine generelle Aussage zur Giftwirkung bei einem Hund ist damit praktisch nicht möglich, im Zweifelsfall gilt daher immer: bringen Sie ihren Hund zum Tierarzt.
    Die nachfolgende Liste der für den Hund giftigen Zimmerpflanzen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerade auch durch Neuzüchtigungen sind hier immer wieder veränderte Giftpflanzenvertreter zu erwarten. Im Zweifelsfall gilt: eine Pflanze die nicht definitiv als ungiftig gilt, hat in der Nähe des Hundes nichts zu suchen und gehört nicht ins Haus:
    Agave, Alpenveilchen, Amaryllis, Azalee, Birkenfeige, Würgefeige und alle anderen Ficusarten, Christusstern, Christusdorn, Chrysantheme, Clivie, Datura, Dieffenbachie, Efeutute, Flamingoblume, Fensterblatt, Geranie, Gummibaum, Herzblatt, Hortensie, Lilien (alle Arten), Oleander, Orchideen (alle Arten), Passionsblume, Philodendron, Weihnachtsstern.

    Im Zweifelsfall gilt: eine Gartenpflanze die nicht definitiv als ungiftig gilt, hat in der Nähe des Hundes nichts zu suchen und gehört nicht in den Garten; selbst oft gepflanzte Bäume wie die Eibe und Thuja sind giftig.
    Hier eine Liste von giftigen Gartenpflanzen:
    Blauer Eisenhut, Buchsbaum, Buschwindröschen, Eibe, Engelstrompete, Eisenhut, Fingerhut, Geißblatt, Goldregen. Herbstzeitlose, Hortensie, Kirschlorbeer, Oleander, Rittersporn, Rhododendron, Schierling, Thuja, Tollkirsche, Wacholder, Zeder, u.v.m.

    Die nachfolgenden Giftpflanzen aus der freien Natur können natürlich auch unsere Gärten als Wildpflanze besiedeln und sind deshalb auch als potentielle, giftige Gartenpflanze mit zu berücksichtigen:
    Aronstab, Bilsenkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Eibe, Gefleckter Schierling, Goldregen, Herbstzeitlose, Hyazinthen, Maiglöckchen, Osterglocken, Pfaffenhütchen, Rainfarn, Riesenbärenklau, Tollkirsche, Wiesenbärenklau, u.v.m.

    Pilze: Jeder Pilz stellt ein Risiko dar. Selbst aus der Tatsache, dass bestimmte Pilze für Menschen essbar sind, kann nicht zwangsläufig geschlossen werden, dass dies auch für den Hund gilt. Die Inhaltsstoffe mancher für Menschen harmloser Lebensmittel sind für Hunde giftig. So kann zum Beispiel Schokolade beim Hund eine schwere Schokoladen-Vergiftung durch den Wirkstoff Theobromin hervorrufen. Was die giftigen Wirkstoffe in vielen Pilzarten angeht, sind die Folgen auf Hunde sicher oft gar nicht ausreichend untersucht. Deshalb sind Pilze für Hunde grundsätzlich tabu und sollten im Garten sicherheitshalber entfernt werden.

    Hilfe! Ein Hund hat eine Giftpflanze gefressen! Was mache ich nun?
    Wenn seit der Giftaufnahme nur wenig Zeit vergangen ist, sind Kohletabletten aus medizinischer Kohle bei Vergiftungen ein Mittel, das der Hundebesitzer selbst noch gegen die Giftwirkung einsetzen kann.
    Dabei gilt: umso schneller die Aktivkohle mit dem Gift im Magen und Darmbereich in Kontakt kommt, umso höher ist die Wirksamkeit der Gegenmaßnahme.
    Jeder Hundehalter sollte deshalb eine Anti-Gift-Notration für seinen Hund verfügbar halten.
    Wenn die Giftaufnahme schon länger zurück liegt und vielleicht gar nicht direkt beobachtet wurde: Sofort zum Tierarzt!!!
    Durch die einsetzende Wirkung der Giftstoffe kann der Kreislauf geschwächt werden und die Körpertemperatur absinken.
    Das Tier sollte deshalb zugedeckt und warm gehalten werden auch und insbesondere beim Transport zum Tierarzt.
    Falls der Hund Krämpfe hat muss er so hingelegt werden, dass er sich nicht verletzen kann, z.B. auf einer Decke in einer Mulde von Kissen.
    Unterstützen Sie den Tierarzt:
    Eine Probe des Giftes aufsammeln und mit zum Tierarzt mitbringen, wenn möglich den Giftköder in der Auffindesituation mit Umfeld zur Beweissicherung für eine Strafanzeige fotografieren,  bei einer Medikamentenaufnahme die Verpackung des Medikaments mitnehmen, ggf. Erbrochenes, Kot oder Urin mit zum Tierarzt mitbringen.
    Und das muss der Tierarzt wissen:
    Welche Giftpflanze wurde aufgenommen?
    Ist eine Probe von der Giftpflanze vorhanden?
    Wann wurde das Gift aufgenommen?
    Welche Verhaltensauffälligkeiten und Symptome zeigt der Hund?
    Wie viel von der Giftpflanze und welche Pflanzenteile wurden aufgenommen?

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrem Hund und hoffe, dass Sie nie meine Ratschläge befolgen müssen!


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