Es kann durchaus vorkommen,
dass ein Hund seinem Besitzer entwischt und alleine auf Entdeckungstour geht.
Für den Fall, dass dir ein Hund zugelaufen ist, gibt es natürlich einige Dinge
zu beachten. Welche das sind und wie du dich in dieser Situation richtig
verhältst, erklären wir dir im Folgenden.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Entlaufene Hunde sind häufig gestresst und verängstigt.
Bevor du dich einem herrenlosen Vierbeiner näherst, solltest
du sicher sein, dass er keine Gefahr für dich darstellt.
Du bist dazu verpflichtet, deinen Fund bei der Polizei oder
dem Ordnungsamt zu melden.
Neben der Versorgung des Tieres sollte die Suche nach seinem
Besitzer oberste Priorität haben.
Entscheidest du dich dafür, einen zugelaufenen Hund zuhause
zu pflegen, darfst du ihn erst nach sechs Monaten dauerhaft behalten.
Ist der Hund tatsächlich entlaufen?
Nicht jeder vermeintliche Streuner ist tatsächlich ohne
seinen Halter unterwegs. Denn es kann durchaus sein, dass der Vierbeiner einfach
mit einigem Abstand vorneweg läuft. Bevor du also daran denkst, das Tier aus
seiner Not zu befreien, solltest du zunächst einmal abwarten.
Möglicherweise ist deine Sorge vollkommen unbegründet und
der Besitzer des Tieres biegt wenige Augenblicke später bereits vollkommen
entspannt um die Ecke.
Vorsicht im Umgang mit fremden Hunden
Falls du unterwegs einen entlaufenen Hund entdeckst,
solltest du dich diesem nicht einfach ohne Weiteres nähern. Schließlich kennst
du das Tier nicht und weißt daher auch nicht, wie es auf fremde Menschen
reagiert.
Hinzu kommt, dass der Vierbeiner möglicherweise gestresst
oder verängstigt ist und daher vielleicht zubeißt, um sich zu verteidigen.
Da Hundebisse leicht
zu schweren Verletzungen führen können, solltest du den herum streunenden
Vierbeiner zunächst beobachten.
Das ermöglicht es dir, ihn besser einschätzen zu können und
gibt dem Hund die Gelegenheit, mit dir vertraut zu werden. Nähere dich dem
Vierbeiner erst, wenn du dir sicher bist, dass er keine Gefahr für dich
darstellt.
Einen zugelaufenen Hund mit nach Hause nehmen?
Es ist mit Sicherheit naheliegend, einen zugelaufenen Hund
ganz einfach mit nach Hause zu nehmen und ihn dort zu pflegen. Da dieses
Vorgehen strafbar ist, raten wir die allerdings davon ab.
Denn sofern der Vierbeiner nicht ganz offensichtlich
ausgesetzt wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass er von seinem Besitzer
bereits gesucht wird. Aus diesem Grund solltest du dich in erster Linie darauf
konzentrieren, den Halter des Tieres ausfindig zu machen.
Prüfe zunächst, ob der Hund eine Marke an seinem Halsband
trägt, die dir Aufschluss über seinen Halter gibt. Ist das nicht der Fall, kann
dir mit Sicherheit ein Tierarzt in der Nähe weiterhelfen. Dieser kann den Chip,
den viele Hunde implantiert bekommen, auslesen und so Informationen zum
Besitzer erhalten.
So findest du den Besitzer des zugelaufenen Hundes
Im Normalfall hat
ein zugelaufener Hund einen Besitzer, der ihn vermisst und sich sicher große
Sorgen um ihn macht. Sorge also dafür, dass das herrenlose Tier so schnell wie
möglich wieder nach Hause zu seiner Familie kann.
Um den Besitzer eines zugelaufenen Hundes zu finden, hast du
neben dem Aufsuchen eines Tierarztes unter anderem die folgenden Möglichkeiten:
Suche in der Umgebung nach Zetteln, die auf den entlaufenen
Hund hinweisen.
Frage in den umliegenden Geschäften nach, ob Jemand etwas
über den Halter weiß.
Wende Dich an das örtliche Tierheim und bitte dort um Hilfe.
Melde den zugelaufenen Hund bei der nächsten Polizeiwache
oder dem Ordnungsamt.
Hänge selbst Zettel mit einem Bild des Hundes und mit Deiner
Telefonnummer auf.
Nutze Portale wie z.B. „findefix“.
Einen zugelaufenen
Hund betreuen
Sofern sich der Halter des zugelaufenen Hundes nicht
umgehend ermitteln lässt und du deinen Fund ordnungsgemäß gemeldet hast, kannst
du den Vierbeiner natürlich vorübergehend bei dir zuhause aufnehmen und
betreuen. Sei dir dabei jedoch bewusst, dass ein Hund viel Arbeit macht und die
Haltung eine große Verantwortung darstellt.
Zudem kann es sein, dass es mehrere Wochen dauert, bis du
den Besitzer gefunden hast und dieser seinen Hund abholt. Du solltest dir daher
sicher sein, dass du genug Zeit hast, dich um das Tier zu kümmern. Ist das
nicht der Fall, ist der zugelaufene Hund in einem Tierheim vermutlich besser
aufgehoben.
Wann darf man einen
zugelaufenen Hund behalten?
Selbstverständlich wirst du im Laufe der Zeit eine Beziehung
zu dem zugelaufenen Hund aufbauen. Wenn sich der Besitzer schließlich doch noch
meldet, kann das für dich eine schmerzhafte Trennung von deinem neuen
Mitbewohner zur Folge haben.
Nichtsdestotrotz gehört das Tier dir nicht, weshalb du es in
den ersten Monaten auch nicht ohne Weiteres behalten und die Herausgabe an den
eigentlichen Halter verweigern darfst. Bis das möglich ist, muss der
zugelaufene Hund mindestens ein halbes Jahr bei dir gelebt haben. Erst dann
gehört er offiziell dir.
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